Notfallmedizin
Im Kampf gegen die Zeit ist die Notfallbehandlung ein entscheidender Faktor, wenn es um die Rettung von Menschenleben geht. Dabei ermöglichen medizinische Notfallgeräte eine sofortige Versorgung und unterstützen Rettungsdienste optimal bei Erstversorgungsmaßnahmen. Tragbare Beatmungsgeräte gewährleisten zum Beispiel die Sauerstoffversorgung und CO2-Elimination während des Transports zum Krankenhaus, was für die Überlebenschancen entscheidend sein kann.
WEINMANN entwickelt seit über 45 Jahren Geräte für die Notfallmedizin, die lebensrettend sein können. Diese ermöglichen eine zügige und gewissenhafte Ersthilfe.
Was versteht man unter Notfallmedizin?
Die Notfallmedizin ist das medizinische Fachgebiet, das sich auf die schnelle und effektive Behandlung akuter, lebensbedrohlicher Zustände konzentriert.
Ziel der Notfallmedizin ist es, bedrohte Vitalfunktionen durch lebensrettende Sofortmaßnahmen zu erhalten oder wiederherzustellen. Diese Maßnahmen reichen von Erste-Hilfe-Maßnahmen bis hin zu komplexen Tätigkeiten wie der Intubation oder maschinellen Beatmung.
Was umfasst die Notfallmedizin?
Die Notfallmedizin umfasst die gesamte Rettungskette – von der Ersthilfe über den sicheren Transport ins Krankenhaus mit spezialisierter Einrichtung bis hin zur stationären Versorgung. Sie lässt sich in die präklinische Notfallmedizin, die klinische Notfallmedizin und die Katastrophenmedizin unterteilen:
- In der präklinischen Notfallmedizin werden außerhalb von Krankenhäusern – in der Regel am Unfallort oder während des Transports ins Krankenhaus – Erstversorgungsmaßnahmen durchgeführt.
- Die klinische Notfallmedizin konzentriert sich auf die Versorgung von Notfallpatientinnen und -patienten in Krankenhäusern. Hier stehen spezialisierte Notfallteams, Notaufnahmen und Intensivstationen bereit, um eine fortsetzende Behandlung und Stabilisierung sicherzustellen.
- Die Katastrophenmedizin befasst sich mit der Organisation und Koordination medizinischer Hilfe bei größeren Notfallsituationen, die eine Vielzahl von Verletzten oder Erkrankten betreffen. Die Individualversorgung tritt dabei aufgrund der Triage zunächst in den Hintergrund.
Was sind typische Beispiele für Notfälle?
Notfälle in der Medizin sind vielfältig und erfordern oft den Einsatz spezialisierter Geräte:
- Reanimation: Bei einem Herzstillstand ist schnelles Handeln lebensrettend. Hier sind Defibrillatoren und tragbare Beatmungsgeräte unerlässlich.
- Herzinfarkt: Tragbare EKG-Geräte sind entscheidend für die schnelle Diagnose und Überwachung eines Herzinfarkts, insbesondere im prähospitalen Bereich.
- CO-Vergiftung: Bei einer Kohlenmonoxidvergiftung ist eine schnelle Diagnose durch Pulsoximeter und die sofortige Sauerstofftherapie oder nicht-invasive Beatmung mit Sauerstoffgeräten von großer Bedeutung.
- Exazerbierte COPD: Für die Behandlung einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung ist insbesondere die nicht-invasive Beatmung ausschlaggebend.
- Atemnot: Verschiedene Ursachen von Atemnot erfordern flexible Lösungen. Neben der Sauerstofftherapie können hier ebenso spezialisierte Beatmungsgeräte zum Einsatz kommen.
- Schock: Bei verschiedenen Formen des Schocks (z. B. septischer, anaphylaktischer, hypovolämischer Schock) sind Monitore für die Patientenüberwachung und die erweiterte Diagnostik wichtig, um Vitalparameter wie die Sauerstoffsättigung im Blut zu beobachten.
- Polytrauma: Bei Mehrfachverletzungen sind umfassende Diagnose- und Überwachungsgeräte mit speziellen Modi für eine prähospitale Notfallnarkose von entscheidender Bedeutung.
ABCDE-Schema zur Notfallbehandlung
Das ABCDE-Schema stellt einen systematischen Ansatz in der Notfallmedizin dar, um Patientinnen und Patienten zu untersuchen und zu versorgen. Die Vorgehensweise orientiert sich dabei an einer Prioritätenliste und basiert auf dem Prinzip „Treat first what kills first“.
In der folgenden Tabelle sind einige Fragen und Maßnahmen aufgelistet, die es bei der Behandlung der jeweiligen Schritte zu beachten gilt[1]:
A – Atemweg (Airway)
- Fragen
- Ist eine Atmung vorhanden?
- Sind die Atemwege frei?
- Ist die Atmung sicher?
- Maßnahmen
- Reklination des Kopfes
- Reklination des Kopfes
- Fremdkörperentfernung
- Atemwegssicherung (z. B. Guedeltubus)
- Stabile Seitenlage
- HWS-Immobilisation
B – Beatmung (Breathing)
- Fragen
- Ist eine Atmung vorhanden?
- Sind die Atemwege frei?
- Ist die Atmung sicher?
- Maßnahmen
- Reklination des Kopfes
- Reklination des Kopfes
- Fremdkörperentfernung
- Atemwegssicherung (z. B. Guedeltubus)
- Stabile Seitenlage
- HWS-Immobilisation
C - Kreislauf (Circulation)
- Fragen
- Wie ist der Puls?
- Wie hoch ist der Blutdruck?
- Ist der Kreislauf stabil?
- Wie ist die Haut?
- Liegen innere oder äußere Blutungen vor?
- Sind Verletzungen an großen Knochen erkennbar?
- Maßnahmen
- Rekapillarisierungszeit prüfen
- Beurteilung der Haut
- Druckverband
- Tourniquet
- Volumentherapie
- Medikamentöse Therapie
- Beckenschlinge
D - neurologische Beurteilung (Disability)
- Fragen
- Wie ist die Pupillenreaktion?
- Wie hoch ist der Blutzucker?
- Wie ist die Bewusstseinslage?
- Gibt es einen Verdacht auf eine Intoxikation oder eine Stoffwechselentgleisung?
- Maßnahmen
- Lähmungserscheinungen/
Orientierung prüfen - Auf Zungenbiss prüfen
- Lähmungserscheinungen/
E – Exposure/ Environment (Exploration)
- Fragen
- Welche weiteren Symptome treten auf?
- Was ergibt die Anamnese?
- Maßnahmen
- Ganzkörperuntersuchung
- Regulierung der Körpertemperatur
Das ABCDE-Schema ermöglicht eine zügige Behandlung lebensbedrohlicher Zustände. Eine Ausnahme bildet dabei die Hämorrhagie: Aufgrund der minimalen Überlebenschancen bei starken Blutungen priorisiert das Schema die Kontrolle dieser sogar vor der Sicherstellung freier Atemwege.
Das führt zur Entstehung des xABCDE-Schemas als Variante des ursprünglichen Schemas. Hierbei wird das ABCDE-Schema durch ein „x“ erweitert, wobei dieses für “eXsanguination” (Verbluten) steht. Die Fragen und Maßnahmen bezüglich des Verblutens sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
X – Verbluten (exsanguination)
- Fragen
- Sind starke Blutungen sichtbar?
- Besteht eine abdominelle Abwehrspannung?
- Besteht der Verdacht einer Beckenverletzung?
- Maßnahmen
- Manuelle Kompression
- Druckverband
- Tourniquet
- Beckenschlinge
- HWS-Stützkragen
Notfallgeräte von WEINMANN für die Notfallmedizin
Im Bereich der Notfallmedizin spielt die richtige Ausrüstung eine entscheidende Rolle – und genau hier kommen die Notfallgeräte von WEINMANN zum Einsatz:
MEDUMAT Standard² eignet sich ideal für den Einsatz in Notfallsituationen. Dank seines geringen Gewichtes und einer langen Akkulaufzeit garantiert das Gerät Mobilität an jedem Einsatzort und bietet zuverlässige Unterstützung in kritischen Situationen. Das Gerät passt sich mit verschiedenen Beatmungsmodi an unterschiedliche Schweregrade der Ateminsuffizienz an. Es ist besonders nützlich bei der Reanimation, wo der CCSV-Modus für eine optimale Oxygenierung und Decarboxylierung des Blutes sorgt.
MEDUCORE Standard² fungiert als Defibrillator und bietet Überwachungsfunktionen sowie eine nicht-invasive Blutdruckmessung. Auch die Erstellung und Auswertung von 6- und 12-Kanal-EKGs, die im Rahmen der Telemedizin per E-Mail oder Bluetooth® an die Klinik übermittelt werden können, ist mit dem Gerät möglich.
Für die Präoxygenierung und Sauerstofftherapie stehen bei allen MEDUMAT-Geräten ebenso verschiedene Modi zur Verfügung.
MEDUVENT Standard zählt zu den weltweit kleinsten und leichtesten Notfall- und Transportbeatmungsgeräten. Das turbinenbetriebene Gerät kann einen Erwachsenen bei typischen Beatmungseinstellungen durchschnittlich acht Stunden mit einer einzigen Akkuladung versorgen – selbst ohne externe Strom- und Gaszufuhr. Es ermöglicht inspiratorische Sauerstoffkonzentrationen von 21 % bis zu 100 %. MEDUVENT Standard ist über einen Dreh-Drückknopf einfach und intuitiv zu bedienen. Auf diese Weise garantiert das Gerät eine schnelle, effiziente und richtlinienkonforme Versorgung.
Daneben bietet WEINMANN praktische Lösungen wie die elektrischen und manuellen Absauggeräte ACCUVAC Pro und ACCUVAC Lite sowie die innovative Trageeinheit LIFE-BASE, die den Transport und die Kombination von Ausrüstung für Beatmung, Monitoring und Defibrillation vereinfacht.
Mit intuitiven Bedienelementen, Schnellstartoptionen für die Therapie und der Möglichkeit, die Behandlung an Geschlecht und Körpergröße der Patientinnen und Patienten anzupassen, stellt WEINMANN sicher, dass sich das medizinische Personal uneingeschränkt auf das konzentrieren kann, was in Notfallsituationen am wichtigsten ist – die Notfallmedizin.