Die respiratorische Insuffizienz

Atemnot

Die respiratorische Insuffizienz ist eine Ursache für Atemnot, die für Patientinnen und Patienten äußerst beängstigend sein kann. Daher muss in der außerklinischen Beatmung jeder Handgriff sitzen, um eine schnelle und sichere Hilfe zu ermöglichen – und den Betroffenen die Angst zu nehmen. 

Im Rettungsdienst zählt die Beatmung zu den anspruchsvollsten, aber auch zu den wichtigsten Aufgaben. WEINMANN nimmt sich dieser Herausforderung an und unterstützt mit intuitiven Beatmungsgeräten an Ort und Stelle. 

Was ist eine respiratorische Insuffizienz?

Eine respiratorische Insuffizienz ist ein medizinischer Zustand, bei dem die Lunge in ihrer Fähigkeit beeinträchtigt ist, effektiv Sauerstoff aufzunehmen oder Kohlendioxid aus dem Blut abzugeben. Dieser Zustand entsteht durch eine Störung des pulmonalen Gasaustausches, der Lungendurchblutung oder der Ventilation. Eine pulmonale und eine ventilatorische Insuffizienz können auch in Kombination auftreten.

Wie genau äußert sich die respiratorische Insuffizienz?

Die respiratorische Insuffizienz äußert sich meist durch schwere Atemnot. Bei Personen mit heller Haut kann dies zu einer bläulichen Verfärbung der Haut führen, die als Zyanose bekannt ist. Bei Menschen mit dunkler Haut manifestiert sich dieses Symptom durch eine graue oder weißliche Färbung im Mund, um die Augen und unter den Nägeln. Zudem können Anzeichen wie Schläfrigkeit und Verwirrung bei den Betroffenen ein Indikator für respiratorisches Versagen sein.

Was sind Ursachen der respiratorischen Insuffizienz?

Die Ursachen der respiratorischen Insuffizienz sind vielfältig. Grundsätzlich wird sie jedoch durch eine bestehende schwere Lungenerkrankung hervorgerufen, die sich rapide verschlimmert. Zu den Erkrankungen zählen beispielsweise COPD, Pneumonie oder Asthma. Es sind jedoch auch neuromuskuläre Erkrankungen, Herzerkrankungen oder Störungen des blutbildenden Systems als Auslöser denkbar.

Grundlegend kann die Ursache einer respiratorischen Insuffizienz auf die folgenden zwei Typen zurückgeführt werden:

  • Hypoxämische respiratorische Insuffizienz: Der Sauerstoffgehalt im Blut ist zu niedrig.
  • Hyperkapnische respiratorische Insuffizienz: Der Kohlendioxidgehalt im Blut ist zu hoch.

Die hypoxämische und die hyperkapnische respiratorische Insuffizienz können unter Umständen auch gleichzeitig auftreten.

Hypoxämische respiratorische Insuffizienz

Die hypoxämische respiratorische Insuffizienz ist durch einen zu niedrigen Sauerstoffgehalt im arteriellen Blut gekennzeichnet. Sie liegt vor, wenn der Sauerstoffpartialdruck bei gleichzeitig normalem oder erniedrigtem Kohlenstoffpartialdruck unter 60 mmHg liegt. Eine ältere Bezeichnung dieser Form der Insuffizienz ist die respiratorische Partialinsuffizienz. 

Die häufigste Ursache für die hypoxämische respiratorische Insuffizienz ist eine Störung des Gasaustauschs in der Lunge, weswegen sie auch als pulmonale Insuffizienz bezeichnet wird. Mögliche Auslöser können Anomalien oder Narbenbildung im Lungengewebe sowie eine Lungenembolie sein.

Eine präzise Diagnose erfordert eine umfassende medizinische Untersuchung und gegebenenfalls Blutgasanalysen.

Hyperkapnische respiratorische Insuffizienz

Die hyperkapnische respiratorische Insuffizienz zeichnet sich durch einen erhöhten Kohlendioxidgehalt im arteriellen Blut aus, wobei der Kohlendioxidpartialdruck über 45 mmHg liegt. Diese Form wurde früher auch als respiratorische Globalinsuffizienz bezeichnet.

Sie kennzeichnet sich dadurch, dass die Belüftung der Lungenbläschen (Alveolen) abnimmt, was zu einem Anstieg des Kohlendioxidwerts (paCO₂)1 führt. Der Ursprung dieser Insuffizienz liegt in der Regel in einer Störung der Atemmechanik, wobei nicht ausreichend Sauerstoff ein- und Kohlendioxid ausgeatmet wird. Es handelt sich demnach um eine ventilatorische Insuffizienz.

Eine Konsequenz der hyperkapnischen respiratorischen Insuffizienz ist eine respiratorische Azidose 2, bei der der pH-Wert des Bluts unter 7,36 fällt. Die Behandlung erfolgt in der Regel durch künstliche Beatmung.

Welche Formen der respiratorischen Insuffizienz gibt es?

Die respiratorische Insuffizienz kann je nach Verlauf in zwei unterschiedliche Formen unterteilt werden:

Chronische respiratorische Insuffizienz

Eine chronische respiratorische Insuffizienz tritt bei andauernden Atemproblemen auf. Sie wird durch eine langjährig bestehende Lungenerkrankung verursacht, bspw. durch eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) oder eine Lungenfibrose. Die chronische respiratorische Insuffizienz sollte sorgsam überwacht werden.

Akute respiratorische Insuffizienz

Eine akute respiratorische Insuffizienz beschreibt einen schweren, akuten Lungenschaden, der sich durch einen raschen Verlauf auszeichnet. Sie erfordert sofortige medizinische Aufmerksamkeit und eine Behandlung auf der Intensivstation. Die Ursachen für die akute respiratorische Insuffizienz können vielfältig sein, darunter akute Atemwegsinfektionen wie Lungenentzündungen, das Einatmen von Fremdkörpern oder Wasser sowie schwere allergische Reaktionen (Anaphylaxie).

(Notfall-) Behandlung der respiratorischen Insuffizienz

Die Behandlung der respiratorischen Insuffizienz richtet sich primär nach den Ursachen und bestehenden Erkrankungen. Zur Korrektur der respiratorischen Insuffizienz werden folgende Aspekte beurteilt:

  • Diagnose zugrunde liegender Erkrankungen,
  • Unterscheidung zwischen pulmonaler oder ventilatorischer Insuffizienz,
  • Beurteilung, ob eine kurzfristige oder dauerhafte Beatmung erforderlich ist,
  • Beurteilung, ob eine invasive oder nicht-invasive Beatmung erforderlich ist.

Je nach Resultat stehen unterschiedliche Behandlungsoptionen zur Verfügung:

Sauerstofftherapie

Die Sauerstofftherapie stellt eine nicht-invasive Beatmungsmethode dar, bei der Patientinnen und Patienten zusätzlicher Sauerstoff zugeführt wird, um einen Sauerstoffmangel zu beheben.
Das erfolgt durch die Verwendung von Sauerstoffmasken oder Nasenbrillen.

Nicht-invasive Beatmung

Die nicht-invasive Beatmung wird über ein Beatmungsgerät zur Erleichterung der Atmung bei wachen Patientinnen und Patienten eingesetzt. Hierbei wird Sauerstoff über eine Gesichtsmaske mit Überdruck zugeführt. Sofern eine invasive Beatmung nicht unbedingt erforderlich ist, wird die nicht-invasive Beatmung dieser Methode vorgezogen. 

Invasive Beatmung mit MEDUVENT Standard

Invasive Beatmung

Die invasive Beatmung wird eingeleitet, wenn die nicht-invasive Beatmung nicht ausreichend wirkt oder die Patientin bzw. der Patient nicht mehr bei Bewusstsein ist. Dabei wird in der Regel ein Endotrachealtubus in die Luftröhre (Trachea) eingeführt, um Sauerstoff direkt zur Lunge zu leiten (Intubation).

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Die respiratorische Insuffizienz stellt eine der größten Herausforderungen in der medizinischen Notfallversorgung dar. Hier bieten die Beatmungsgeräte von WEINMANN durch ihre Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit eine entscheidende Unterstützung. 

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